DE049.11 Arge Zeit
J. Auf allen Burgen 1
Arge Zeit
Entwurf Wallis
Wie die arge Zeit kam:
Den ganzen Sommer war die Sonne hinter den Wolken verschollen, als wollte sie die Erde nicht sehen. Der Wind ruhte in seiner Höhle, wodurch Rauch und Dampf wie Säulen über Haus und Tümpel standen. Die Luft wurde dadurch trübe und dämmerig, und in den Herzen der Menschen gab es weder Frohsinn noch Freude.
Inmitten dieser Stille fing die Erde an zu beben, als ob sie sterbend wäre: Berge spalteten sich auf, um Feuer und Flamme zu speien, andere sanken in ihren Schoß nieder, und wo sie zuvor Felder hatte, hob sie Berge empor.
Aldland, von den Seefahrern Atland genannt, sank nieder, und das wilde Haff ging so hoch über Berg und Tal, daß alles unter der See begraben wurde. Viele Menschen wurden in der Erde verschüttet, und viele, die dem Feuer entkommen waren, kamen danach im Wasser um.
Nicht allein in den Ländern Findas [050] spieen die Berge Feuer, sondern auch im Zwischenland. Wälder brannten dadurch nacheinander weg, und als der Wind von dort kam, da wehten unsere Länder voll Asche. Flüsse wurden verlegt, und an ihren Mündungen entstanden neue Inseln aus Sand und treibendem Getier.
Drei Jahre war die Erde so leidend. Aber als sie sich wieder erholte, konnte man ihre Wunden sehen. Viele Länder waren versunken, andere aus der See erhoben, und das Zwischenland war bis zur Hälfte entwaldet. Banden der Asiaten kamen, um die verlassenen Räume zu besetzen. Unsere Fortgezogenen wurden umgebracht oder wurden ihre Hörigen. So wurde Wachsamkeit uns doppelt geboten, und die Zeit lehrte uns, daß Eintracht unsere stärkste Burg ist.
Fußnoten
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Kapitel G, H und J: Wirth 1933