Jump to content

DE208.17 Gespalten

From Oera Linda Wiki
Revision as of 12:38, 18 August 2024 by Jan (talk | contribs)

Z. Zeitalter Askar

Gespaltenes Volk

208.17

Wirth 1933

[/127] Als die Pest endgültig gewichen war, da kamen die frei gewordenen Twiskländer an den Rhein. Aber Askar wollte mit den Fürsten dieses schmutzigen und verbasterten Volkes nicht auf einer Stufe stehen. Er wollte nicht gewähren, daß sie sich Fryas Kinder nannten, wie Reintja es angeboten hatte, aber er vergaß dabei, daß er selber schwarze Haare hatte.

Unter den Twiskländern waren zwei Völker, die sich selber nicht Twiskländer hießen. Das eine Volk kam ganz weit aus dem Südosten her: sie hießen sich Allemanna. Das andere Volk, das mehr in unserer Nähe umherzog, nannte sich Franka, nicht weil sie frei waren, sondern Frank also hatte der erste König geheißen, der sich selber mit Hilfe der verdorbenen Maiden zum erblichen König über sein Volk gemacht hatte. Die Völker, die an sie grenzten, nannten sich Thjoths Söhne[1], das ist Volkssöhne; sie waren freie Menschen geblieben, dieweil sie nimmer einen König, noch Häuptling, noch Herrn anerkennen wollten außer denjenigen, die durch gemeinen Willen auf der gemeinen Acht gekoren wurden.

Askar hatte schon von Reintja vernommen, daß die Twiskländer Häuptlinge meistens miteinander in Feindschaft und Fehde waren. Nun machte er ihnen den Vorschlag, sie sollten einen Herzog von seinem Volke kiesen, weil er befürchtete, sie könnten miteinander um die Herrschaft streiten. Auch sagte er, daß seine Häuptlinge mit den Golen sprechen konnten. Das, sagte er, wäre auch die Meinung der Mutter. Da kamen die Häuptlinge der Twiskländer zusammen, und nach dreimal sieben Etmelde[2] koren sie Alrik zum Herzog. Alrik war Askars Neffe; er gab ihm zweihundert Schotten und hundert der rüstigsten Sachsmänner mit als Leibwehr. Die Häuptlinge mußten dreimal sieben von ihren Söhnen nach Staveren senden als Bürgschaft ihrer Treue. Soweit war alles nach Wunsch gegangen: aber als man über den Rhein fahren sollte, wollte der König der Franken nicht unter [128] Alriks Befehle stehen. Dadurch ging alles in die Quere. Askar, der vermeinte, daß alles gut ging, landete mit seinen Schiffen an der anderen Seite der Schelde; aber da war man schon lange von seinem Kommen unterrichtet und auf seiner Hut. Sie mußten ebenso schnell fliehen als sie gekommen waren, und Askar wurde selber gefangengenommen. Die Golen wußten nicht, wen sie gefaßt hatten, und also ward er später ausgewechselt gegen einen hohen Golen, den Askars Volk mitgeführt hatte.

Dieweilen dies alles geschah, liefen die Magjaren (Magier) noch dreister als zuvoren über unsere Nachbarlande hin. Bei Egmuda, wo vorher die Burg Forana, gestanden hatte, ließen sie eine »Kirche« bauen, noch größer und reicher als Askar es zu Staveren getan hatte. Nachdem sagten sie, daß Askar den Kampf gegen die Golen verloren hatte, weil das Volk nicht glauben wollte, daß Wodin ihnen helfen könnte, und daß sie ihn darum nicht anbeten wollten. Fürder gingen sie hin und entführten junge Kinder, die sie bei sich behielten und aufbrachten in den Geheimnissen ihrer verdorbenen Lehre. Waren Menschen da, die ...

(Hier bricht die Handschrift ab.)

Fußnoten

  1. thjoth entspricht dem altdeutschen theoda = »Volk«, ahd. diot, asächs. thiod, thioda usw., mnl. diet usw.
  2. Tag und Nacht = 24 Stunden.

Navigation

DE207.14 Strafe ᐊ vorherige/nächste ᐅ DE00b.01 Liko


In anderen Sprachen

EN208.17 Temple
ES208.17 Dividido
NL208.17 Verdeeld
NO208.17 Kirke