DE031.04 Gesetze
F. Schriften Minnos
1. Gesetze und Richtlinien
Gesetze haben und durchsetzen
Wirth 1933
[37] In meiner Jugend habe ich wohl einmal gemurrt über die Banden der Gesetze; nachher habe ich Frya oftmals gedankt für ihren Rat und unseren Ahnen für die Gesetze, die darnach geschaffen sind, Wralda ober der All-ernährer hat mir viele Jahre gegeben, über viele Lande und Seen bin ich umgefahren und nach allem, was ich gesehen habe, bin ich überzeugt, daß wir allein von dem Allernährer auserkoren sind, Gesetze zu haben. Lydas Volk vermag weder Gesetze zu machen noch zu halten: sie sind zu dumm und zu wild dazu. Viele Geschlechter Findas sind klug genug, aber sie sind gierig, hochfährtig, falsch, unkeusch und mordsüchtig. Poggen blähen sich selber auf, und sie können nichts als kriechen. Frösche rufen »werk, werk«, aber sie tun nichts als hüpfen und Possen reißen. Die Raben rufen »spar, spar«, aber sie stehlen und verschlingen alles, was unter ihren Schnabel kommt. Allen denen gleich ist das Findavolk: sie rühmen sich laut der guten Gesetze. Ein jeder will Satzungen machen, um dem Übel zu wehren, aber selber will niemand dadurch gebunden sein. Derjenige, dessen Geist der listigste ist und dadurch der stärkste, dessen Hahn kräht König, und die anderen müssen alleweg seiner Gewalt unterworfen sein, bis ein anderer kommt, der ihn von seinem Sessel vertreibt.
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