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| | Nun wollen wir schreiben, was aus Jon geworden ist. Dies steht zu Texland geschrieben: |
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| '''[/58] Nun wollen wir schreiben, wie es Jon ergangen ist.'''
| | Zehn Jahre nachdem Jon mit Minerva und deren Gefolge fortgezogen war, fuhren hier drei Schiffe in die Flysee ein. Unser Volk empfing sie mit großem Jubel: «Welch ein Segen!» Und aus den Berichten dieser Seeleute hatte die Volksmutter folgendes aufschreiben lassen: |
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| '''Dies steht zu Texland geschrieben''' | | Als Jon das Mittelmeer erreichte, waren ihm die Berichte der Gallier überallhin vorausgeeilt, so daß er nirgendwo an der Küste der nahen Griechenländer sicher war. ''[Fortsetzung folgt]'' |
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| Zehn Jahre nachdem sich Jon davongemacht hatte, fielen hier drei Schiffe in die Flysee ein. Das Volk rief »ho-n-sejen«<ref>Der Ausdruck ist so unerklärlich: ''ho, hu'' = »wie«, ''‘n'' aus ''ēn'' = »ein« und ''sejen'' kann aus ''segen'' »Zeichen, Feldzeichen« und »Segen« entstanden sein oder wäre eine verlorene Wechselform zu ''Segel'' (vgl. lettisch ''sega, segene, segele'' »Decke, großes Tuch«). Die Bedeutung wäre dann etwa »welch ein Segel«, »welch ein Abzeichen«? Daß unsere Fischerschiffe der Nord- und Ostsee ihre Hausmarken noch im Segel führten, ist noch nicht zu lange her. Vgl. den Runennamen ''sigil, sigi'' »Segel« für die 𐌔 Rune, welche in der kurzen nordischen Runenreihe sol »Sonne« heißt (Aufgang der Menschheit, S. 287 f.) Oder hat der humanistische Abschreiber etwa an das uns erst seit dem 18. Jahrhundert bekannte niederländische hoezee gedacht und dies etwa als »welch ein Segen« etymologisieren wollen, wie Ottema es auch übersetzt?</ref>. Und von ihrer ihrer Erzählung hat die Mutter dies schreiben lassen.
| | ===Fußnoten=== |
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| '''[59]''' Als Jon in die Mittelsee kam, war die Märe von den Golen ihm überall vorweggegangen, so daß er an den Küsten der nahen Krekalande<ref>Italien.</ref> nirgends sicher war. Er setzte also mit seiner Flotte nach Lydia, das ist Lydas Land, über. Dort wollten die schwarzen Männer ihn fassen und essen. Zuletzt kamen sie nach Thyrhis. Aber Minerva sagte: »Haltet ab, denn hier ist die Luft schon lange durch die Priester verpestet.« Der König stammte von Tünis, wie wir später hörten. Aber weil die Priester einen König haben wollten, der nach ihren Begriffen ewig wäre, so hatten sie Tünis zu einem Gott erhoben, zum Ärgernis seiner folger. Als sie nun Thyr im Rücken hatten, kamen die Thyrier und raubten ein Schiff aus der Nachhut. Nachdemmal das Schiff zu fern war, konnten wir es nicht wiedergewinnen. Aber Jon schwur darob Rache. Als die Nacht kam, kehrte Jon sich nach den fernen Krekalanden. Zuletzt kamen sie an ein Land, das sehr karg aussah, aber sie fanden dort einen Hafenmund.
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| »Hier«, sagte Minerva, »wird wahrscheinlich keine Furcht vor Fürsten und Priestern nötig sein, sintemal sie allesamt fette Weiden lieben.« Doch als sie in den Hafen einliefen, fand man ihn nicht geräumig genug, um alle Schiffe zu bergen. Und doch waren meist alle zu feige, um weiterzugehen. Also ging Jon, der fort wollte, mit seinem Speer und seiner Fahne hin, indem er das Jungvolk aufforderte, sich freiwillig um ihn zu scharen. Minerva, die dort bleiben wollte, tat desgleichen. Der größte Teil ging nun zu Minerva, aber die jüngsten Seefahrer gingen zu Jon. Jon nahm die Lampe der Kelta und ihre Maiden mit, und Minerva behielt ihre eigene Lampe und ihre eigenen Maiden.
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| Zwischen dem nahen und fernen Krekalande fand Jon einige Inseln, die ihm zusagten. Auf der größten machte er sich daran, in den Wäldern zwischen dem Gebirge eine Burg zu bauen. Von den kleinen Inseln ging er aus Rache '''[60]''' die thyrischen Schiffe und Lande berauben. Darum sind die Inseln gleichgut die »Räuberinseln« als die Ionischen Inseln genannt<ref>''Ionhis elanda'' = ''»insulae Ionicae, insulae piratarum«.''</ref>.
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| Als Minerva das Land besehen hatte, das durch die Einheimischen Attika geheißen ist, sah sie, daß das Volk alle Geißhüter waren; sie unterhalten ihren Leib mit Fleisch, Kräutern, wilden Wurzeln und Honig. Sie waren mit Fellen bekleidet und hatten ihre Schlupfwinkel auf den Abhängen der Berge. Darum werden sie von unserem Volke Hellinger<ref>''Hellinggar'', eig. »Haldenbewohner«.</ref> genannt.
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| Zuerst rannten sie auf und davon; doch als sie sahen, daß wir um ihre Habe uns nicht kümmern, da kamen sie zurück und bezeugten große Freundschaft. Minerva fragte, ob wir uns in der Minne niederlassen dürften. Das wurde gestattet unter Beding, daß wir ihnen wider die Nachbarsippen, die immer kamen und ihnen ihre Kinder entführten und ihre Habe raubten, im Kampfe beistehen würden. Da bauten wir eine Burg anderthalben Pfahl vom Hafen. Auf Rat Minervas wurde sie Athenia geheißen: »denn« – sagte sie »die Nachfahren sollen wissen, daß wir hier nicht durch List oder Gewalt gekommen, aber gleich Freunden<ref>Wortspiel von ''Athenia'' als Ortsnamen mit āthen, āthum, āthom = »Eidam, Schwager, Freund«.</ref> empfangen worden sind.«
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| Derweilen wir an der Burg arbeiteten, kamen die Fürnehmsten. Als sie nun sahen, daß wir keine Sklaven hatten, sagte ihnen solches nicht zu, und sie ließen es die Minerva fühlen, sintemalen sie dachten, daß sie eine Fürstin wäre. Aber Minerva fragte: »Wie bist du zu deinen Sklaven gekommen?« Sie antworteten: »Einige haben wir gekauft, andere im Kampfe gewonnen.« Minerva sagte: »So wenn niemand Menschen kaufen wollte, würde niemand eure Kinder rauben und ihr würdet darob keinen Krieg haben. Willst du unser Bundesgenosse bleiben, so mußt du deine Sklaven frei lassen.« Das nun wollten die Fürnehmsten nicht: sie wollten uns aber wegtreiben. Aber die kühnsten ihrer Leute kamen, um unsere Burg bauen zu helfen, die wir nun von Stein machen. –
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| Als sie dies nun alles erzählt hatten, baten sie mit Ehrerbietung um eiserne Burgwaffen. »Denn«, sagten sie, »unsere Bedränger sind mächtig; doch so wir '''[61]''' echte Waffen haben, werden wir ihnen schon widerstehen.« Als sie dem zugestimmt hatte, fragten die Leute, ob Fryas Sitten in Athen und in den anderen Krekalanden blühen würden. Die Mutter antwortete: »Falls die fernen Krekalande zu dem Erbteil Fryas gehörten, so werden sie dort blühen. Aber gehören sie nicht dazu, so wird darob gekämpft werden müssen. Denn der Kroder muß noch fünftausend Jahr mit seinem Jul umlaufen, bevor das Finda-Volk reif für die Freiheit sein wird.«
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| ==Fußnoten== | |
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